Politische Zusammenhänge – Erklärt von Michael Lüders

Als Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft weiß Michael Lüders, wovon er spricht, wenn er mal wieder ein Buch über die Konflikte im Nahen Osten veröffentlicht. Er ist sich sicher, dass viele der dortigen Kriege auf die Unfähigkeit westlicher Außenpolitik zurückgehen. Lüders gilt als großer Kritiker der israelischen wie auch amerikanischen Regierung, was ihm bisweilen den Vorwurf des Antisemitismus einbrachte.

Lüders als großer Kritiker westlicher Außenpolitik

Die Ursache allen Elends im Orient ist für Michael Lüders recht schnell ausgemacht. Seiner Meinung nach ist es die westliche Interventionspolitik, die bestehende Systeme zerstört und statt Stabilität nur Chaos bringt. Kritiker werfen Lüders vor, von den potenten Golfstaaten finanziell gefördert zu werden, was sich dann in antiwestlichen Äußerungen und Büchern des Autors äußere. Was aber ist die Antwort des Autors darauf, wie die europäischen Staaten und Amerika mit Unrechtsregimen in Nahost umgehen sollen? Nun, Lüders plädiert dafür, einen ähnlichen wie den russischen Weg zu gehen, also sich nicht mehr weiter in die Belange anderer Nationen einzumischen. Die Demokratie als Staatsform müssten der Irak, Afghanistan und andere Länder von sich aus wollen.

Von Syrien bis Afghanistan

Die Schauplätze von Lüders Büchern reichen von Syrien bis Afghanistan. Vor allem handeln sie in den Ländern, die politisch instabil sind. Laut Meinung des Autors haben viele der Instabilitäten unmittelbar mit der aktuellen oder vormaligen Präsenz westlicher Truppen vor Ort zu tun. In Syrien kritisiert Lüders die einseitige Darstellung zuungunsten des dortigen Machthabers Bashar al Assad. In Israel bemängelt er eine vermeintlich negative Politik gegenüber dem Islam und zugunsten des jüdischen Staates. Innerhalb der Nahostforschung ist Michael Lüders keineswegs unumstritten. Ihm werden Parteilichkeit und Antiamerikanismus beziehungsweise Antisemitismus vorgeworfen.

Vom Feindbild Iran

Besonders kritisch ist Michael Lüders, wenn in der deutschen Öffentlichkeit Stimmung gegen die Islamische Republik Iran gemacht wird. Er sieht darin ein pro-amerikanisches Denken der deutschen Machthaber, denn eigentlich gäbe es keinen Grund, den Iran als Feind Deutschlands zu sehen.

Lüders als Islamkenner und Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft

Neben seiner Tätigkeit als Autor hat Michael Lüders auch den Vorsitz der Deutsch-Arabischen Gesellschaft inne. Dies brachte ihm nicht selten den Vorwurf ein, von den Lobbyisten der beteiligten arabischen Staaten geleitet zu werden. Man kann von ihm halten, was man möchte, doch in seinen Gebieten ist Michael Lüders ein ausgewiesener Experte.

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