Über Dinge zu reden, die andere tabuisieren, gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen der Autorin Charlotte Roche. Die Deutsch-Britin schreibt völlig ungeniert über sexuelle Affären, Geschlechtskrankheiten und Hämorrhoiden. Also über all die Dinge, die man meistens nicht mal dem besten Freund oder der besten Freundin anvertraut. Der Erfolg ihrer Werke gibt Roche recht. Feuchtgebiete und der teilweise biographische Nachfolger Schoßgebete verkauften sich in Deutschland und ganz Europa millionenfach. Privat bezeichnet sich Roche als aktivistische Feministin.
Worüber selbst im 21. Jahrhundert nicht geredet wird
Wenn es ein Buch geschafft hat, den Massen die Schamesröte ins Gesicht zu treiben, dann wohl Feuchtgebiete von Charlotte Roche. Wenngleich wir heute zwar selbst im Bekanntenkreis über Sex sprechen, sind einzelne Aspekte davon noch immer verpönt, so beispielsweise Geschlechtskrankheiten. Darum geht es in Feuchtgebiete auch gerade um die letzten Tabus, namentlich Analfissuren und Hämorrhoiden. Tatsächlich trauten sich die Deutschen, das Buch zu kaufen und zu einem Bestseller werden zu lassen.
Sex, Sex und nochmal Sex
In ihrem Nachfolgeroman Schoßgebete bleibt sich Charlotte Roche treu. Auch hier geht es vor allem um Sex. Sie beschreibt die Geschichte eines Ehepaares mit größerem Altersunterschied, das bestimmte Rituale entwickelt hat, sich zu lieben.