Michel Houellebecq wird nicht umsonst das Schreckgespenst der französischen Literaturlandschaft genannte. Seine Veröffentlichungen gehen fast immer an die Grenze des Erträglichen. In Unterwerfung befasst er sich mit einem sehr kontroversen Thema, der wachsenden Islamisierung seiner französischen Heimat. In einer künftigen Wahl um das Amt des französischen Präsidenten entscheiden sich seine Landsleute für einen Islamisten, um damit die rechte Gegenkandidatin Marine Le Pen zu verhindern. Am Ende wachen die Kritiker eines angeblichen Faschismus in einem islamisch-faschistischen Staat auf und merken es selbst nicht.
Frankreich als Islamischer Staat?
Heute mag diese Vorstellung noch unrealistisch anmuten, doch tatsächlich findet in Frankreich eine schleichende Islamisierung der Gesellschaft statt. In vielen Vororten, den sogenannten Banlieus, hat sich bereits eine islamistische Parallelgesellschaft entwickelt, die den französischen Staat vor große Probleme stellt. Houellebecq greift diese Problematik auf und überzeichnet sie vielleicht etwas, indem er einen islamistischen Präsidenten bereits 2022 auf die politische Bühne bringt.
Die Meinungen der Kritiker
In den Rezensionen der Kritiker kam Unterwerfung nicht nur positiv an. Einige werfen dem Autor Rassismus vor, was natürlich völlig an der Realität vorbeigeht. Andere bemängeln, Houellebecq habe sich mit dem Thema unnötig angreifbar gemacht.